Mischkultur
- EinfachGarten
- 30. Mai 2021
- 3 Min. Lesezeit

Heute widmen wir uns einem Thema, auf vielfachem Wunsch von euch.
Es geht um die richtige Mischung im Gemüsegarten.
Mischkultur ist ein Schlagwort, mit dem man am Anfang oft nicht gleich gut zurechtkommt. Allerdings lohnt es sich auch hier etwas in die Materie einzutauchen, da einen nicht nur ein reicher Ernte Korb entgegenwinkt, sondern es den Gemüsegarten auch noch in großem Stil dekorativ bereichern kann.
Abgesehen von den schönen Aspekten einer Mischkultur im Gemüsegarten, gibt es natürlich auch einen botanischen Nutzen. Bestimmte Pflanzen begünstigen einander und fördern so gegenseitiges Wachstum und Pflanzengesundheit.
Eines der mit an den häufigsten anzutreffenden Beispielen ist hierbei das MILPA-Beet. Diese ursprünglich aus Südamerika stammende Anbaumethode der Alten Inkas und Azteken findet heute noch Verwendung. Bestandteil sind hierbei Mais, Bohnen und Kürbis, die sich in ihrem Wachstum und ihrer Zusammenkunft optimal beeinflussen und so ich Wachstum gegenseitig begünstigen. Der Mais dient dabei als Rankhilfe für die Bohnen, die Wiederrum mit ihren Wurzeln den für den Mais so wichtigen Stickstoff liefern und der Kürbis dient mit seinen großen Blättern dem Mais und den Bohnen als Schutz vor Erosion und Austrocknung.
Aber auch andere Partnerschaften werden oft in der Natur von Pflanzen eingegangen, um das Wachstum zu begünstigen oder Schädlinge im Zaum zu halten. Diese Art des gärtnern macht sich seit Jahrhunderten die Menschheit zu nutzen.
Daher gebe ich euch heute ein paar Tipps und Anregungen wie ihr es auch schaffen könnt etwas in dieses Thema einzutauchen und wie auch ihr es mit nur einigen Kniffen hin bekommt eine Mischkultur im Gemüsegarten zu erhalten.

Fangen wir also an
Grundsätzlich gilt: Blüten locken viele Insekten an und dieses Bedienen sich nur zu gerne an einem reich gedeckten Tisch. Hat man öfter Probleme mit Läusen ist es also ratsam einige einjährige Kräuter, wie Dill, Kerbel oder Bohnenkraut auszusäen. Die Blüten dieser Pflanzen locken viele Schwebefliegen oder Florfliegen an, die ihre Eier dann auf benachbarte Gemüsepflanzen legen. Schlüpfen nun deren Larven, machen sie sich als erstes über die Läuse her.
Auch ein gelegentliches Ausblühen von einigen Gemüsearten wie Brokkoli oder Fenchel fördert die Artenvielfalt in eurem Garten und somit auch die natürliche Schädlingsbekämpfung.
Ein wahrer Klassiker was die Schädlingsbekämpfung durch Mischkultur betrifft findet bei Karotten und Zwiebelgewächsen (auch Lauch, Schnittlauch oder Kresse) statt. Die gefürchtete Zwiebelfliege kann den Karottengeruch nämlich nur bedingt aushalten. Die Möhrenfliege, deren Larven so gerne unserer Rübchen durchlöchert wird wiederrum vom Zwiebelgeruch abgelenkt und findet so schwerer ihr eigentliches Ziel. Eine perfekte Partnerschaft findet hier also ihren Anfang.
Auch Knoblauch und Erdbeeren sind in vielen Gemüsegärten eingespielte Partner, schützt Knoblauch doch zuverlässig gegen den verhassten Grauschimmel. Ganz nebenbei sind Ameisen, die gerne an Erdbeerpflanzen gehen auch kein Freund davon.
Ihr seht also, alles hat seine Dynamik in der Natur und einige dieser Abläufe können wir uns, ohne großen Aufwand, je nach Bedarf, zu eigen machen.
Für alle, deren Interesse ich nun geweckt habe, gibt es hier nun noch ein paar weitere Praktische Anregungen. Viel Spaß!
· Tomaten vertragen sich gut mit Knoblauch, Basilikum bei Tomaten fördert eine bessere Nährstoffaufnahme und sorgt somit für mehr Aroma in der Frucht
· Kohlgewächse harmonieren gut mit Porree, Ackerbohnen, Sellerie vertreibt lästige Kohlfliegen und alle stark duftenden Gewächse, wie Tomaten, Zwiebeln oder auch Anis, Pfefferminze, Koriander oder Tagetes erschweren dem Kohlweißling seine Lieblingspflanzen zu finden
· Bohnen jeglicher Art, lieben es mit Bohnenkraut zu harmonieren-nicht nur im Kochtopf. Das Bohnenkraut vertreibt die schwarze Bohnenlaus und auch die Bohnenfliege. Noch dazu fördern die Duftstoffe das Wachstum und das Aroma der Bohnen. Aus Salat und Rote Beete können davon gut profitieren.
Die absoluten Allrounder im Gemüsegarten findet ihr noch hier:
· Kamille zieht Kalk aus dem Boden und „füttert“ damit ihre Beetnachbarn weshalb vor allem kalkliebende Gemüsesorten wie Kohl, Lauch, Kartoffeln, Radieschen oder Sellerie profitieren. Mit dieser Eigenschaft wirkt sie heilend und vitalisierend zugleich auf alle ihre Beetnachbarn.
· Ringelblume (Calendula) passt einfach zu allen Gemüsearten, sie vertreibt Nematoden und Drahtwürmer im Boden. Sie reinigen den Boden und wirken sogar noch abschreckend auf Schnecken
· Tagetes fördern die Bodengesundheit. Als Nummer 1 gegen Nematoden und Drahtwürmern begünstigt sie ein gesundes Wachstum aller Gemüsepflanzen.
· Borretsch wehrt mit seinen behaarten Blättern am Bettrand Schnecken ab, lockt mit seinen wunderschönen Blüten Insekten und Nützlinge an und wirkt schädlingsabweisend bei allen Kohlarten.

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